Herzlich willkommen an der Technischen Hochschule Deggendorf! Einer Hochschule mit grenzenlosen Möglichkeiten, an der Studierende und Mitarbeitende studieren, forschen, lehren und mutig Innovationen und Entwicklungen voran treiben. Entdecken Sie die THD - innovativ & lebendig.
Rund 35 Studierende und einige wenige Frühstudierende der Studiengänge High Performance Computing / Quantum Computing (HPC/QC), Wirtschaftsinformatik und Künstliche Intelligenz an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) hatten vergangenen Dienstag die Gelegenheit, bei einer gemeinsamen Exkursion einen einzigartigen Einblick in die Welt modernster Technologien zu gewinnen. Die Reise führte zunächst zur Forschungs-Neutronenquelle der Technischen Universität München (TUM), anschließend zum Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und parallel besuchte eine Gruppe EQUINIX, einen der führenden Anbieter für Rechenzentrumsinfrastruktur.
Die Forschungs-Neutronenquelle beeindruckte durch ihre einmalige wissenschaftliche Bedeutung und die hohen Sicherheitsvorkehrungen. Für die Studierenden war es ein eindrucksvolles und zugleich respektgebietendes Erlebnis, das die theoretischen Grundlagen des Studiums mit praktischen Aspekten der Forschung verknüpfte.
Im Anschluss bot das Leibniz-Rechenzentrum spannende Einblicke in die Data Center Technology und die Infrastruktur, die für Hochleistungs- und Quantencomputing essenziell ist. Einer der Tourguides war sogar ein ehemaliger Masterstudent des HPC/QC-Studienganges und mittlerweile beim LRZ angestellt. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an den komplexen Prozessen und innovativen Lösungen, die den Betrieb eines der leistungsfähigsten Rechenzentren Europas ermöglichen.
Die Exkursion stieß bei den Studierenden auf durchweg positiven Anklang. Sie beschrieben den Ausflug als informativ, fanden die vorgestellten Firmen und Maschinen beeindruckend und gingen mit neugefundener Inspiration und Leidenschaft für ihr Studienfeld nach Hause. „Diese Exkursion war für alle Beteiligten ein großartiges Erlebnis. Sie verdeutlicht, wie wichtig die Verbindung von Theorie und Praxis für die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte ist“, betonte Prof. Dr. Helena Liebelt, die die Initiative zu diesem Besuch ergriff.
Im Bereich des Gesundheitstourismus herrscht Fachkräftemangel. Der European Campus Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) entwickelte in einem dreijährigen INTERREG-Projekt nachhaltige Strategien, um länderübergreifend Fachkräfte zu gewinnen. Mit im Boot saßen der Bezirk Niederbayern, die „FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH“ und die „Gasteiner Kur-, Reha- und Heilstollen Betriebsgesellschaft FlexCo“. Gemeinsam erzielte Erkenntnisse dokumentierte das abschließende Netzwerk-Treffen im Artrium in Bad Birnbach.
„Nachhaltige Strategien zur Fachkräfteentwicklung in Thermen- und Gesundheitsdestinationen in Bayern und Österreich.“ So lautet der ganze offizielle Titel des Projekts. Mit gebündelten Kräften erarbeiteten die Forschenden ihre Ergebnisse, unter anderem auf Basis mehrerer Befragungen mit insgesamt über 4000 Teilnehmenden. Unterm Strich machte Corinna Pippirs (ECRI) klar: „Die eigentliche Herausforderung besteht weniger in der Rekrutierung von Fachkräften, sondern in ihrer Bindung an Unternehmen.“ Der wissenschaftlichen Mitarbeiterin zufolge führen vor allem unzureichende Bezahlung, geringe Wertschätzung sowie schlechte Arbeitsbedingungen zu der von Experten so genannten Fachkräfteresignation.
Wertschätzung und Perspektiven
Um dieser problematischen Entwicklung entgegenzuwirken, empfiehlt das Projektteam, die Bedingungen zum Bleiben von Fachkräften zu verbessern. Konkret bedeute das für Arbeitgeber, die Wertschätzung ihrer Mitarbeitenden zu steigern, ein angemessenes Gehalt zu bieten sowie persönliche Aufstiegs- und Entwicklungsperspektiven sicherzustellen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich speziell bei den Azubis ab. So liegen den Untersuchungen zufolge den Talenten von morgen „gute Entwicklungsmöglichkeiten, Wertschätzung sowie Work-Life-Balance“ am Herzen. Der von Pippirs formulierte Tipp für Führungskräfte: „Echte Veränderung beginnt mit ehrlichem zuhören.“ Speziell für internationale Mitarbeitende empfiehlt die Forschergruppe ein Buddy-Programm, also das gezielte Einsetzen von Willkommensbotschaftern.
Sebastian Markov (ECRI) informierte über den Pilotversuch zusammen mit der Agentur für Arbeit bzw. der europäischen Plattform EURES, benötigte Physiotherapeuten aus dem EU-Ausland zu rekrutieren. Bei Mangelberufen bleibt dies dem wissenschaftlichen Mitarbeiter zufolge allerdings schwierig. Darüber hinaus helfen gezielt eingerichtete Studiengänge wie „Business Administration and Service Management“ an der THD, den Fachkräftemangel zu lindern.
EVTZ weist in Zukunft
Auch wenn das Projekt Ende 2025 offiziell seinen Abschluss findet: Alle vier Hauptakteure bleiben zusammen mit den Kooperationspartnern und dem gewonnenen Netzwerk bestrebt, gesetzte Impulse weiter wirken zu lassen. Gewährleistet werden kann dies etwa durch den bereits bestehenden Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ). In diesem Rahmen kooperieren der European Campus und die Fachhochschule Oberösterreich über die Ländergrenze hinweg. Als stv. EVTZ-Direktor fungiert Dekan Prof. Dr. Christian Steckenbauer, auf ECRI-Seite der dritte im Bunde beim INTERREG-Projekt. Die auslaufende Initiative bezeichnete er als „wegweisend dafür, die Fachkräfteentwicklung nachhaltig in Angriff zu nehmen“. Alle Partner zeigten sich zudem darin einig, wie es Pippirs formulierte: „Wir brauchen eine grenzübergreifende Allianz für die Region, um passgenaue, lokale Lösungen zu finden.“
Kofinanziert wird das Projekt von der Europäischen Union im Rahmen des INTERREG VI-A-Programms Bayern-Österreich 2021-2027, eines von 73 grenzübergreifenden Förderprogrammen zur Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ). Es stellt den ausführenden Partnern für die Projektlaufzeit eine Förderung von bis zu 885.390 Euro zur Verfügung, was bis zu 75 Prozent der gesamten Kosten von rund 1,18 Mio Euro abdeckt. Noch mehr zum Projekt unter https://th-deg.de/work-force-health-tourism.
Vor ziemlich genau zwei Monaten, am 13. Oktober fiel an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) der Startschuss für den Curator de Jure 2025 mit 17 engagierten Teilnehmenden aus ganz Deutschland – von Schleswig-Holstein über Nordrhein-Westfalen bis nach Bayern. Ganz neu am Kurs ist, dass fast 50 Prozent der Vorlesungen online stattfinden. Die Zahl der Anreisen wird so erheblich verringert, die Nachhaltigkeit des Lehrformats nimmt zu. Der Mix aus Praxis- und Online-Vorlesungen bietet die Möglichkeit zu einem starken Praxisaustausch, gemeinsamen Arbeiten und Lernphasen in selbständiger Zeiteinteilung.
In insgesamt drei Semestern begleitet das Team der THD nun die angehenden Curatoren auf Ihrem Weg zum Abschluss „Zertifizierter Berufsbetreuer – Curator de Jure (THD)“ und damit zur höchsten Vergütungsstufe. Mit jeder Menge neuem Wissen, wertvollen Kontakten und viel Leidenschaft für das, was sie tun.