Wie oft haben wir das schon einfach so dahingesagt. Dieses oder jedes YouTube Video geht gerade voll viral. Und dieser Insta-Post auch. Die ganzen Influenzerinnen und Influenzer sowieso. Alles und jede geht viral in unserer digitalisierten Welt. Und jetzt auch noch ein Virus. Der aber richtig.

Dabei stellt sich heraus, dass den Wenigsten überhaupt klar war, wovon sie dauern gesprochen haben. „Viral“, das klang immer irgendwie sexy und aufregend. Jetzt bedeutet „viral“ nur noch gefährlich. Und plötzlich werden wir beim Viralgehen mit „Exponentiellen Wachstum“ konfrontiert. Ach ja, so nennen Mathematiker das Viralgehen. Da geht’s jetzt dahin. Weil wir haben Mathe schon immer gehasst. Braucht doch kein Mensch, haben wir gedacht. Für den Kampf gegen COVID-19 aber schon. Ein bisschen wenigstens. Denn wenn wir nicht verstehen, wie der Virus sich seinen Weg bahnt, also sprichwörtlich viral geht, dann wird‘s ziemlich krass. Und das will ja keiner von uns. Das echte Leben ist im Wesentlichen dann doch analog. Nicht digital. Und manchmal leider auch viral.

Im Bild: Alexander Stöger vom Technologie Campus Cham erklärt Corona. Und wie der viral geht. ^[1]

In diesem Sinne, sprecht miteinander, nicht übereinander.
Euer Jörg

Jörg Kunz ist promovierter Biologe und PR-Experte mit vielen Jahren Erfahrung in Agentur und Industrie sowie in Expertenorganisationen wie Krankenhaus oder Hochschule. In seinen Blogbeiträgen wirft er einen persönlichen Blick auf aktuelle Ereignisse und betrachtet diese aus der Sicht der Kommunikation bzw. im speziellen aus Sicht der Wissenschaftskommunikation.

Quelle:

[1] https://www.youtube.com/watch?v=t7K-1ZVqmuM