Auf Social-Media-Kanälen schauen sich viele von uns täglich Bilder von wildfremden Menschen an, die im Ausland leben. Die täglich in Urlaubsregionen aufwachen, in kleinen süßen Cafés frühstücken, anschließend den Tag an wunderschönen Sandstränden verbringen, den romantischen Sonnenuntergang mit Pizza am Strand genießen und anschließend Cocktails auf Dachterrassen trinken und Salsa tanzen. „Ach das Traumleben müsste das sein“ denken wir uns, schließen die App und lernen weiter für unsere nächste Klausur.
Aber warum könnte das eigentlich nicht auch unser Leben sein? Reisen ist wie im Sommer in einen kalten Pool springen. Erst tauchen wir den großen Zeh ein, um die Temperatur zu testen, wir stellen fest, dass es eigentlich viel zu kalt ist und überlegen kurzfristig unsere Entscheidung zu ändern. Doch dann nehmen wir unseren ganzen Mut zusammen und springen in das kühle Nass. Vielleicht bereuen wir unsere Entscheidung für ein paar Momente, da das Wasser jetzt echt kalt ist und die Haare nun nass sind. Bis die wieder trocken werden… Aber dann merken wir, wie erfrischend und angenehm das Wasser ist und dass es genau das ist, was wir an diesem heißen Tag gebraucht haben. Wir wundern uns, warum wir am Anfang gezögert haben und sind froh über unseren eigenen Schatten sowie den Pool Rand gesprungen zu sein.
So zum Beispiel konnte ich mir in jüngeren Jahren nicht vorstellen von zu Hause wegzuziehen. In eine andere Stadt vielleicht, ein anderes Bundeland - eher nicht. Ein fremdes Land – undenkbar. Nach dem Abi ging es für mich spontan auf die andere Seite der Welt. Danach nach Spanien, ohne dass ich ein Wort Spanisch gesprochen habe. Und was kann ich sagen, nachdem ich meinen großen Zeh in den Swimmingpool ‘‘Welt & Kultur‘‘ getaucht habe, war ich aus dem Pool nicht mehr wegzukriegen. Nun ist es genau andersherum. Den Ort, den ich mir nie vorstellen konnte zu verlassen, ist der Ort, an dem ich mir in nächster Zukunft nicht vorstellen kann, jemals wieder hinzuziehen. Mein Horizont hat sich erweitert, während sich zu Hause nichts verändert hatte.
Dadurch war mir der Punkt Auslandssemester und Internationalität bereits bei der Hochschulwahl sehr wichtig. Man muss einfach zugeben, dass an der THD aber besonders am ECRI, auch wenn sich die Fakultät in einer eher unbekannten Stadt in Niederbayern befindet, alle Weichen auf Internationalität gestellt sind.
Wir als Studierende werden in dieser Hinsicht optimal gefördert und uns werden gute Bildungsprogramme angeboten. Die THD hat rund 200 Partnerhochschulen in ca. 60 Ländern. Ein Auslandssemester wird im Studiengang International Tourism Management sogar vorgesehen und on-top kann man ein Intercultural Competencies Zertifikat im Laufe seines Studiums ablegen, welches von der Professorin Michelle Cummings-Koether entwickelt wurde.
Wenn man sich dann entscheiden sollte, den großen Zehen in fremde Gewässer zu tauchen, wird man an der THD auf dem gesamten Weg vom International Office begleitet. Ich habe zunächst auch an den Ländertagen sowie den Veranstaltungen „Wie bewerbe ich mich auf einen Auslandsaufenthalt“ und „Wie finanziere ich meinen Auslandsaufenthalt“ teilgenommen. Wenn man sich dann noch unsicher ist oder doch auch schon weiß, wo man vielleicht hinmöchte, kann man nochmal mit dem International Office Rücksprache halten.
Für mich stand damals schnell fest, dass ich in ein spanischsprachiges Land möchte, um meine Spanischkenntnisse weiter auszubauen und auch da ich die Menschen und Kultur dort sehr angenehm finde. Um dann zusätzlich noch dem kalten Winter in Deutschland zu entfliehen, hat sich die Liste der Partnerunis für mich immer und immer weiter verkürzt. Ecuador, Aruba, Gran Canaria, Mallorca, und Madrid waren in der engeren Auswahl.
Im letzten Schritt habe ich die Universitäten und Standorte näher angeschaut, mir Erasmus+ Erfahrungsberichte durchgelesen und mich mit ehemaligen Studierenden ausgetauscht. Wenn man in Europa bleibt, hat man den großen Vorteil, dass man vom EU-Programm Erasmus+ mit verschiedenen Monatssätzen gefördert wird. Geht man ins nicht-europäische Ausland, hat man die Möglichkeit sich auf ein Stipendium zu bewerben, um eventuell anfallende Kosten zu decken. Übrig geblieben sind bei mir Gran Canaria, Teneriffa und Madrid.
Ausschlaggebend für meine Entscheidung waren die Flugpreise, die Empfehlungen des International Office und mein Bauchgefühl. Wahrscheinlich hatte mich die Wanderlust bereits beim Recherchieren der Studienstandorte gepackt und ich konnte es nicht erwarten, fremde Gewässer zu testen. Getestet habe ich diese im Endeffekt dann wirklich und ich kann mit voller Überzeugung sagen – salzig.
Aber als du in Gran Canaria warst, gab es doch Corona? Ja, aber während meine Kommilitonen und Freunde im kalten Deutschland saßen und in den Lernpausen auf Social Media unterwegs waren, bin ich täglich in einer Urlaubsregion aufgewacht, habe in kleinen süßen Cafes gefrühstückt, habe meine Tage an wunderschönen Sandstränden verbracht, romantische Sonnenuntergänge mit Pizza am Strand genossen und und und…
Wenn du nun überlegen solltest ein Auslandssemester zu machen, wende dich zeitnah an das International Office und schon bald kannst auch du auf Dachterrassen Salsa tanzen und das Traumleben genießen.
Nina Jauch
Nina Jauch studiert International Tourismus Management am European Campus Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf. Sie war während dem Corona-Jahr 2021 über Erasmus+ ein Jahr auf Gran Canaria und schreibt im THD-Blog über ihre Erfahrungen im Auslandssemester.