Ein Auslandssemester – das kann ich mir doch gar nicht leisten!
Diesen Spruch habe ich vor sowie auch nach meinem Aufenthalt sehr oft gehört. Erasmus+ bietet hierfür jedoch genau die Lösung. Auch wer einen kleinen Geldbeutel hat, hat mit dem EU-Programm Erasmus+ die Möglichkeit einen Teil des Studiums im europäischen Ausland und/oder ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Erasmus+ wurde ins Leben gerufen, um den Zusammenhalt zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu stärken sowie die interkulturelle Bildung der jungen Generationen zu fördern.
Damit sich die Studierenden während des Auslandsaufenthalts auf das Studium konzentrieren können, wird man als Erasmus-Studierender monatlich mit einem länderspezifischen Geldbeitrag unterstützt. Des Weiteren kann man über die Erasmus-Website kostenlose Sprachkurse belegen und sich mit Studierenden aus der ganzen Welt austauschen. Der große Vorteil ist hierbei noch, dass im Studienland keine Universitätsgebühren anfallen und man sich die belegten Kurse (sofern diese im Learning Agreement bestätigt wurden) in Deutschland anrechnen lassen kann.
Somit stellt das EU-Programm Erasmus+ für Bachelor- sowie Masterstudierende die einzigartige Möglichkeit dar, während des Studiums zu reisen, sich weiterzubilden und persönliche Kompetenzen aus- und aufzubauen, ohne ein Semester zu verpassen oder Schulden aufzubauen.
Klar hat man im Ausland ein paar Kosten, die nicht anfallen würden, wenn man ganz normal an der THD weiterstudiert. Versicherungen, Flüge, kleine Wochenendtrips… Da man ja aber eine Förderung erhält und bestimmte Lebenshaltungskosten wie Miete, Essen, Öffentliche Verkehrsmittel in Deutschland ja auch gehabt hätte, ist ein Auslandssemester mit Erasmus+ nicht teurer als ein Semester an der THD.
Allgemein lässt sich aber sagen, dass die Möglichkeiten, die einem das Auslandssemester über Erasmus+ bietet, sowie die Erfahrungen, die man während des Auslandsaufenthaltes sammelt, unbezahlbar sind. Ob man nun eine neue Sprache lernt oder sogar ein Semester in einer Fremdsprache studiert, Einblicke in andere Lebensformen und Lebenseinstellung bekommt oder auch einfach Studierende mit der gleichen offenen Welteinstellung kennenlernt – es ist eine einzigartige Erfahrung.
Ich weiß selbst, dass man sich nach den ersten zwei Semestern erst so richtig in der Studentenstadt einlebt, man seine Freundesgruppen hat und eigentlich glücklich ist mit dem was man hat. Außerdem muss man auch vorausschauend planen, ob ein Auslandssemester für einen persönlich in Frage kommt.
Wenn du dir nicht sicher bist, probiere es einfach aus! Von meinem Erasmusjahr kenne ich niemanden, der seine Entscheidung bereut hat. Der ein oder andere hatte vielleicht zu Beginn etwas Heimweh, dieses verfliegt dann aber innerhalb kürzester Zeit. Wöchentlich gibt es mehrere Veranstaltungen, zu welchen viele Studierende gehen, die auch ganz allein das Erasmus-Semester machen. Freunde finden ist also nicht schwierig und man kann gar nicht so schnell schauen und schon ist ein halbes Jahr vorbei. Dann heißt es wieder, das Leben in einen viel zu kleinen Koffer zu packen und zurück nach Deutschland zu fliegen, wo sich vieles auf einmal ziemlich fremd anfühlt.
Wer nach einem Semester noch nicht in Stimmung zum Kofferpacken ist, kann aber auch Erasmus+ um ein Semester verlängern und so das Erasmus-Studentenleben noch länger genießen.
Nina Jauch
Nina Jauch studiert International Tourismus Management am European Campus Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf. Sie war während dem Corona-Jahr 2021 über Erasmus+ ein Jahr auf Gran Canaria und schreibt im THD-Blog über ihre Erfahrungen im Auslandssemester.