Sustainable production & energy technologies
Die Corona-Krise hat es uns deutlich vor Augen geführt: die Digitalisierung spielt in der heutigen Zeit eine entscheidende Rolle. Für viele Betriebe schafft die Digitalisierung die nötigen Voraussetzungen für die Arbeit im Homeoffice, und damit die Möglichkeit, den Betrieb halbwegs aufrechtzuerhalten. Aber auch für uns als Hochschule bildet die Digitalisierung die Basis, die Vermittlung der Lehrinhalte mit nur wenigen Präsenzveranstaltungen weiterhin zu sichern. Hochschulen und Universitäten rüsten sich derzeit mit Hochdruck für ein weitestgehend digitales Semester. Da ist es von großem Vorteil, wenn die Hochschule schon auf virtuelle Vorlesungen zurückgreifen kann. Mit der Frage, wie sich digitale Lehre im Bereich Nachhaltigkeit umsetzen lässt, beschäftigt sich aktuell das EcoLab des European Campus Rottal-Inn.
Die THD hat den European Campus Rottal-Inn (ECRI) zu ihrem Aushängeschild im Bereich Nachhaltigkeit ernannt und im Oktober 2019 das Ecology and Economy Laboratory (EcoLab) eröffnet. Laboringenieurin Anna Marquardt und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Jennifer Huber integrieren zusammen mit dem Leiter des Labors, Prof. Dr. Robert Feicht, das Thema Nachhaltigkeit in den diversen Lehr- und Campusstrukturen. Das EcoLab ist als Plattform für Projekte mit Studierenden, Unternehmen, regionalen und überregionalen Vertretern im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung konzipiert. Mit kreativen Lehr- und Lernmethoden soll ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge und Wirkmechanismen geschaffen werden.
Der European Campus ein Prototyp der THD in Sachen Nachhaltigkeit
Zum Wintersemester 2019/20 startete am ECRI ein Masterstudiengang im Bereich gesundes und nachhaltiges Bauen, der in zahlreichen Vorlesungen thematisch den Bogen zur aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte spannt. Darüber hinaus finden viele kleinere und größere Projekte mit Bezug zur Nachhaltigkeit positiven Zuspruch bei den Studierenden und Angehörigen des Campus. Mit großer Begeisterung wurde beispielsweise die monatliche EcoLab BikeStation angenommen: eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt, die Themen wie Konsumreduktion, Ressourcenschonung und nachhaltige Mobilität aufgreift. Die BikeStation zeigt den Studierenden auf, dass sich ein Fahrrad auch mit wenigen Handgriffen zumeist schnell und kostengünstig reparieren lässt. Zudem werden die Studierenden zum Radfahren motiviert und die Radnutzung am Campus und in der Umgebung wird vorangetrieben. Jetzt will das EcoLab noch einen Schritt weitergehen und den Studierenden das Wissen zu diversen Nachhaltigkeitsthemen zeit- und ortsunabhängig zugänglich machen.
Am ECRI geht Nachhaltigkeit digital
Durch ein von der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) gefördertes Projekt sollen grundlegende Themen zur Nachhaltigkeit nun auch virtuell und kostenlos allen Studierenden der 31 Trägerhochschulen zur Verfügung gestellt werden. Zusammen mit der Hochschule Amberg-Weiden als Projektpartner und mit Unterstützung der TH Nürnberg entwickelt das EcoLab aktuell einen Kurs zu den „Grundlagen der Nachhaltigkeit“. Ziel des Onlinemoduls ist es, den Studierenden fundierte Grundlagen zu den vielfältigen Facetten der Nachhaltigkeit hochschulübergreifend zugänglich zu machen. Der Kurs umfasst vier Semesterwochenstunden und vermittelt die Basics zur Nachhaltigkeit wahlweise auf Deutsch oder Englisch. Den Einstieg in den Online-Kurs bildet ein Modul zur Definition und zu grundlegenden Modellen der Nachhaltigkeit. In den weiteren Kapiteln werden die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Themen Materialität und Energie im Kontext der Nachhaltigkeit näher beleuchtet. Die thematischen Module können zeitlich flexibel von den Teilnehmern belegt werden. Interaktive Teilaufgaben, Quizze und thematische Online-Foren unterstützen und erleichtern die Wissensvermittlung. Handlungsempfehlungen am Ende der einzelnen Abschnitte hinterfragen auch das eigene Verhalten kritisch und geben praktische Tipps.
Mit dem vhb-Kurs haben die Studierenden Zugriff auf vier spannende Kapitel
Der vhb-Kurs mit seinen Themen zur Ökologie, Ökonomie und sozialen Belangen spiegelt das Nachhaltigkeitsdreieck wider. Häufig wird Nachhaltigkeit „nur“ auf den Bereich Ökologie konzentriert, aber Nachhaltigkeit umfasst deutlich mehr Facetten und betrifft alle Bereiche unseres Lebens, was der Kurs aufzugreifen versucht. Leicht fiel den Initiatoren des vhb-Kurses die Auswahl der vier Kapitel nicht – es gibt eine Fülle interessanter Themen, die unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtet werden können und sollen!
Die Kunst der virtuellen Vorlesung
Die Kunst bei der Gestaltung von virtuellen Vorlesungen besteht darin, Inhalte verständlich, knapp und zugleich ausreichend und ansprechend zu vermitteln. Der Kurs zu den „Grundlagen der Nachhaltigkeit“ wird deshalb verschiedene mediendidaktische Methoden kombinieren. Neben der Bereitstellung von pdf-Folien und „Micro-Lectures“ (kurze Videosequenzen) werden H5P-Formate und verschiedene Quizformen, die den Lernerfolg abfragen, eingesetzt. Das vhb-Projekt befindet sich aktuell in der Ausarbeitung und wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2021 erstmalig angeboten werden können. Vier Hochschulen haben bereits fest zugesagt, den Kurs in insgesamt 15 Studiengängen curricular zu verankern.
Die Kursinitiatoren hoffen auf viele interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Über Euer Interesse an gemeinsamen Projekten, Veranstaltungen und Aktionen in Zusammenarbeit mit dem EcoLab im Themenbereich Nachhaltigkeit freuen wir uns jederzeit. Schreibt uns gerne an ecolab@th-deg.de. Danke!
Euer EcoLab-Team
Das EcoLab (Ecology and Economy Laboratory) steht für eine Förderung von Kompetenzen und Bewusstseinsbildung im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung durch innovative Lehre, Exkursionen und der Entwicklung von Projekten mit Bezug zum Thema Nachhaltigkeit. Das Labor ist geöffnet für ProfessorInnen, MitarbeiterInnen, Studierenden und allen regionalen und überregionalen Unternehmen, Verbänden und Institutionen im Rahmen von Kooperationen. Das Team des EcoLabs besteht aus Prof. Dr. Robert Feicht (Laborleitung), Jennifer Huber (Wissenschaftliche Mitarbeiterin) und Anna Marquardt (Laboringenieurin).