Auf dem neuen Album der Antilopen Gang ist ein Track namens »Roboter«. Da heißt es: „Irgendwann werden wir alle durch den Roboter ersetzt, Menschen sind fehlerhaft, Roboter perfekt.“ Was hält man da als KI-Forscher den Hip-Hoppern entgegen? Oder haben Koljah, Panik Panzer und Danger Dan vielleicht sogar recht und wir alle werden irgendwie und irgendwann überflüssig?
Ich wurde im Jahr 1989 geboren und das war - verglichen mit heute - eine ganz andere Zeit. Ohne Smartphone, ohne Instagram und ohne Snapchat. Dennoch bin ich bereits in den 90ern als Kind immer mal wieder dem Begriff »Künstliche Intelligenz« (KI) begegnet. Ganz ohne Internet-Flatrate. KI war damals schon aufgrund von »Star Trek« oder Filmen wie »Terminator« in aller Munde. Jedoch konnten sich die Menschen darunter nichts Konkretes vorstellen. Der Begriff wurde danach immer mehr der Esoterik zugeordnet.
Mittlerweile hat sich die KI gewaltig weiterentwickelt. Dennoch denken auch heute viele Menschen beim Thema KI hauptsächlich noch an Roboter. KI ist jedoch viel mehr, denn Roboter sind nur ein kleines Anwendungsgebiet der KI. Wir nutzen täglich zig KIs - oft ohne dies explizit zu bemerken. KIs stecken hinter der lustigen FaceApp[1], die uns in Millisekunden um Jahrzehnte altern lässt, hinter einer Google-Suche oder hinter einem Spam-Filter.
Aber um wieder auf den Track »Roboter« zurückzukommen: ja, Menschen sind fehlerhaft, wir machen täglich zigfach Fehler. Roboter sind aber auch immer nur so perfekt wie ihre Programmierer. Programmierer machen Fehler und genauso haben ihre Roboter am Ende Fehler. Diese Technologie wird jedoch jeden Tag besser und somit werden auch wir tatsächlich jeden Tag ein Stück weiter durch Roboter ersetzt. Das sind aber zum Teil physische Roboter in den Fabriken. Ganz überwiegend sind es Roboter, die nur ein paar Nanometer groß sind. Die wir gar nicht sehen können. Diese sogenannten Robotic Processes sind auf KI basierende Softwareroboter, die Abläufe und Geschäftsprozesse automatisieren und somit menschliches Entscheidungsverhalten automatisieren.
KI ist die nächste Phase der industriellen Revolution. Müssen wir davor Angst haben? Ich sage ganz klar „nein“. Für mich gehören in der heutigen Zeit Ängste wie außer Kontrolle geratene »Killerroboter« in das Reich der Fiktion. Vielmehr können wir durch KI langweilige und repetitive Aufgaben automatisieren. Dadurch können wir Kosten und Wartezeiten reduzieren und mehr Lebensqualität gewinnen. Wir Menschen werden dadurch aber auch nicht überflüssig, sondern können uns anderen, komplexeren, kreativeren und besser bezahlten Tätigkeiten widmen. Dadurch gewinnen wir weiteren Wohlstand. Genauso wie das seit Beginn der industriellen Revolution schon der Fall ist. Aufhalten können wir die KI-Revolution ohnehin nicht, da wir im internationalen Wettbewerb stehen. Insbesondere China investiert sehr viel in KI, was chinesische Unternehmen massiv stärken wird.
Wollt ihr richtig coole Dinge tun? Also den heißen Scheiß des 21. Jahrhunderts? Dann schaut euch die TH Deggendorf genauer an: Wir bieten seit Oktober 2019 einen der weltweit ersten Bachelorstudiengänge zu KI an: https://th-deg.de/ki-b. Dort könnt ihr innerhalb von dreieinhalb Jahren zum KI-Experten ausgebildet werden. Durch dieses Studium könnt ihr zum Beispiel »Data Scientist« werden. Das sind Magier, die mit Daten zaubern und dadurch neue Zusammenhänge in den Daten erkennen können. Im Anschluss an das Studium könnt ihr eine spannende und hochbezahlte Tätigkeit in der Industrie finden und damit auch zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen beitragen. Neben frisch gebackenen Schulabgängern haben wir auch Studierende, die sich bei uns berufsbegleitend zum KI-Experten weiterbilden. Gerade in der heutigen und sich schnell wandelnden Zeit ist Weiterbildung wichtiger denn je. Meine KI-Kollegen und ich würden uns sehr freuen, euch als Studierende an unserer Fakultät begrüßen zu dürfen. Solltet ihr Fragen zu unserem Studiengang oder allgemein zum Thema KI haben, könnt ihr euch auch gerne an mich direkt wenden.
Viele Grüße,
Patrick Glauner
Patrick Glauner ist seit seinem 30. Lebensjahr Professor für Künstliche Intelligenz. Zuvor arbeitete er unter anderem an der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf und bei der Krones AG. Er beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Künstlicher Intelligenz, zuletzt insbesondere mit KI-Innovationsmanagement. Zu diesem Thema hat er im Frühjahr 2020 ein Buch im Springer-Verlag veröffentlicht: „Innovative Technologies for Market Leadership: Investing in the Future“.
Quelle:
[1] apps.apple.com/us/app/faceapp-ai-face-editor/id1180884341